Die Maskenstudie – seit 3. Dezember veröffentlicht – Einschätzung vom 13. Dezember

[mit Timo Mitze, Reinhold Kosfeld und Johannes Rode] Wissenschaftliches Arbeiten besteht mindestens aus 2 Stufen – das Forschen selbst und das Veröffentlichen. Vor dem Veröffentlichen steht ein Begutachtungsprozess, der je nach Qualität der wissenschaftlichen Zeitschrift mehr oder weniger anspruchsvoll ist. In jedem Fall dient die Begutachtung dazu, die eigene Arbeit anonym durch Kolleginnen und Kollegen überprüfen zu lassen. Unsere Maskenstudie ist inzwischen in den Proceedings of the National Academy of Science (PNAS) veröffentlicht. Wir freuen uns natürlich, dass unsere Arbeit in einer weltweit führenden Zeitschrift zur Veröffentlichung angenommen wurde. Schenkt man Kenngrößen Glauben, welche die erzeugte Aufmerksamkeit (in unterschiedlichen Dimensionen) zusammenfassen, hätten wir über die Qualität der Zeitschrift hinausgehend (und mit Bitte um etwas Nachsicht ob Freude und Stolz bis Eitelkeit) sogar etwas Ähnliches wie einen „wissenschaftlichen Welthit“.

Was hilft dies alles, wenn wir trotzdem im Lockdown sind? Was helfen Masken, wenn Geschäfte und Schulen geschlossen werden, Kontaktrestriktionen bestehen und an Sylvester nicht gefeiert werden kann? Ohne Masken wären wir schon seit Wochen im Lockdown. Ohne Masken hätten wir höhere Infektionszahlen, höhere Belegung von Intensivbetten und mehr Todesfälle. Ja, Masken beseitigen keine Pandemie, aber sie reduzieren die Ausbreitung des CoV-2 erheblich. Interessant wären Zahlen auf Landkreisebene zur Akzeptanz gesundheitspolitischer Maßnahmen. Vielleicht würde die AHA+L+A Regel reichen, wenn sie von allen umgesetzt würde. Aber nicht jede Frage kann beantwortet werden. Also müsste sie aus wissenschaftstheoretischer Sicht auch nicht gestellt werden.