Der Corona-Blog

Covid-19 hat viele Menschen in den Bann gezogen. Gesundheitlich weit weniger als emotional und mental. Dieses in den Bann Ziehen ging an Wissenschaftlern nicht vorbei. Dieser Blog beschreibt die Aktivitäten verschiedener Wissenschaftler aus dem Bereich der Volkswirtschaftslehre, Ökonometrie, Virologie und Physik, die gemeinsam versuchen, die Entwicklung von Covid-19 in Deutschland greifbar zu machen. Viel wurde erreicht, noch viel mehr bleibt jedoch noch zu verstehen. Die wissenschaftlichen Fachartikel zu diesem Blog finden sich auf einer anderen Seite.

Lehre wieder in Präsenz ab Januar?  – Einschätzung vom 14. Dezember 2021

There are signs that incidence is stabilizing or even falling in Germany and in the city of Mainz. Thereby, in the medium run, hospitalizations should stabilize or fall as well.

If incidence in Mainz is below 200 on at least all but one day as of 28 December 2021, all lectures (Makroökonomik I and Advanced Macro) will become public again, following JGU standards.

Modellversuch Tübingen – unsere endgültigen Evaluationsergebnisse

Im April hatten wir erste Evaluationsergebnisse für das Modellprojekt in Tübingen vorgelegt. Seit kurzem liegen nun die endgültigen Ergebnisse vor. Wir sind nun etwas vorsichtiger mit der optimistischen anfänglichen Bewertung. Die Zeit nach Ostern (welche in den ersten Evaluationsergebnissen noch nicht berücksichtigt wurde, da die Daten noch nicht vorlagen) ist durch einen starken Anstieg der Infektionszahlen in Tübingen, relativ zur Vergleichsgruppe, gekennzeichnet. Deswegen scheint der Modellversuch in Tübingen mit einem Anstieg der Infektionszahlen einherzugehen.

Wir sehen dies jedoch nicht als eine verallgemeinerbare Aussage zu allen Versuchen, Kontaktbeschränkungen durch verstärktes Testen zu ersetzen. Die Ergebnisse für Augustusburg bleiben weiterhin sehr positiv.

Lehren aus den Evaluationsprojekten – Einschätzung vom 30. Mai 2021

Nach dem Vorstellen der Evaluationsergebnisse für Augustusburg und Tübingen stellte sich die Frage nach den Lehren für zukünftige Modellprojekte. Die unten folgenden Fragen stammen von Ingolf Rosendahl, Freie Presse. Die Antworten erschienen in leicht angepasster Form in der Freien Presse.

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Leuchtendes Beispiel Augustusburg? Unsere Evaluationsergebnisse

[mit Marc Diederichs,Timo Mitze und Felix Schulz] Wie vor etwa 2 Monaten angekündigt, startete Augustusburg am Gründonnerstag den 1. April einen Modellversuch zu Öffnungsstrategien verbunden mit Schnelltests. Dazu liegt nun ein Zwischenbericht unserer Evaluation vor. Die Ergebnisse sind in Kürze zusammengefasst:

  • Die Datenqualität auf Gemeindeebene erscheint geringer als die Datenqualität auf Landkreisebene.
  • Individualdaten von Theed erlauben eine sehr detaillierte Analyse.
  • Es gab so gut wie keine Effekte des Modellprojekts auf die Infektionszahlen.
  • Es gibt aus unserer Sicht keine Begründung für die Beendigung des Modellversuchs durch das Bundesinfektionsschutzgesetz vom 23. April.

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Modellversuch Tübingen – unsere Evaluationsergebnisse

[mit Marc Diedrichs, Peter Kremsner, Timo Mitze, Gernot Müller, Dominik Papies und Felix Schulz] Trotz der zentralen Rolle, die das Testen in der Bekämpfung der Pandemie eingenommen hat, gibt es bisher kaum empirische Evidenz zu der Frage, ob flächendeckendes Testen und insbesondere der Einsatz von einfachen Schnelltests zur Eindämmung der Pandemie beitragen kann. Erlaubt am Ende flächendeckendes Testen, auf restriktive Lockdown-Maßnahmen zu verzichten? Können Schnelltests einen Lockdown zumindest teilweise ersetzen?

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Evaluation des Modellversuchs in Augustusburg und Oberwiesenthal

[mit Timo Mitze] Nach gut einem Jahr verpasster Zeit starten nun endlich erste Modellversuche in Deutschland. Diese ergründen Infektionskanäle in der Öffentlichkeit in viel größerem Detail als es bisher möglich war. Wir begleiten die Stadt Augustusburg in ihrem Modellversuch und evaluieren ihn.

Die Grundlagen dazu sind hier beschrieben, die auf der Pressekonferenz vom 29. März verwendeten Folien sind ebenfalls erhältlich. Ein Teil der Pressekonferenz wurde auch aufgezeichnet.

Reaktionen auf den Modellversuch reichen von "unverantwortlich" bis "absolut überfällig". Wir sind uns des Ernstes der aktuellen epidemiologischen Lage bewusst. Trotz der aktuellen Situation, oder vielleicht wegen der aktuellen Situation sind Modellversuche wie diese sehr notwendig. Sie erzeugen Hoffnung.

Zur dritten Welle in Deutschland. Einschätzung vom 29. März

[mit Felix Schulz] Die Infektionszahlen steigen seit Mitte Februar wieder an. In der allgemeinen Wahrnehmung wird dies der Mutante aus Großbritannien zugeschrieben. Es könnte auch an verstärkter Mobilität und mehr sozialen Kontakten aufgrund der warmen Wetterphase Ende Februar Anfang März gelegen haben. Die Anzahl der Schnelltests nimmt auch zu, leider ohne repräsentative statistische Erfassung der Anzahl der Tests. All dies führt zu mehr gemeldeten Infektionen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Seit Mitte März steigt auch die Anzahl der Covid-19 Patienten auf den Intensivstationen wieder an. Ob es nun an Mutanten, Kontakten oder Tests liegt, wenn die Anzahl der Covid-19 Patienten in intensivmedizinischer Behandlung steigt (und die medizinisch-klinische Entscheidung, wer auf Intensivstationen verlegt wird, sich über die Zeit nicht geändert hat), dann besteht kein Zweifel, es liegt eine dritte Welle vor.

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Ist wissenschaftliches Arbeiten sinnlos oder absolut sinnlos? Einschätzung vom 24. Februar

[mit Felix Schulz] Stellen wir uns idealistische Wissenschaftler vor, die versuchen, politischen Entscheidungsträgern Informationen an die Hand zu geben, wie ideal bis optimal auf epidemiologische Umstände reagiert werden könnte. Die Öffentlichkeit bemängelt, es gäbe immer noch nicht genügend Information zu Infektionskanälen (Antwort gab es schon am 4. Mai 2020). Die Öffentlichkeit macht sich Sorgen um die Mutante aus Großbritannien, politische EntscheidungsträgerInnen fordern Stufenpläne. Nichts einfacher als das.

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